Wie in den schottischen Bergen
Im Wattengebiet ist man weit ab gelegen von großen Städten, die mit ihrer Straßenbeleuchtung und Neonleuchtreklamen den Nachthimmel ‚verschmutzen‘. Das Wattenmeer hingegen ist dunkel und wirft kein Licht zurück. Die Luft ist klar und sauber.
Wenn der Wind aus dem Nordwesten weht, ist die Luft am saubersten. Der Wind kommt von der Nordsee, wo er kaum Staubpartikel mitnimmt. Daher kann man bei günstigen Wolkenverhältnissen sogar knapp über dem Horizont noch Sterne wahrnehmen. Sternenexperten vergleichen den Sternenhimmel über dem Wattenmeer mit dem Firmament in den schottischen Bergen.
Nördlicher Lichterschimmer unter der Milchstraße
Mit ein bisschen Glück zeigt sich manchmal am niederländischen Watthimmel sogar das Polarlicht. Es erscheint knapp über dem Horizont am nördlichen Nachthimmel; ein Kompass oder das Smartphone weisen die richtige Himmelsrichtung.
Wenn das Polarlicht ausbleibt, dann lässt sich erfreulicherweise die Milchstraße als ein leuchtendes Band hoch oben am Himmel beobachten. Die beste Jahreszeit ist im August, September und Oktober. Im April und Mai können Nachteulen oder Frühaufsteher einen Blick auf die Milchstraße in den späten Nachtstunden erhaschen. Mit einem einfachen Fernglas lassen sich allerlei Besonderheiten wahrnehmen wie Sternhaufen, Sternennebel oder interessante Sterngebilde.
Sternschnuppenregen
Am Nachthimmel über dem Meer kann man wunderbar Sternschnuppen beobachten. Im Sommer treten jedes Jahr die Perseiden in den Nächten um den 12. August auf. Die Auflösung eines Kometen zieht einen Meteorstrom mit sich, der uns Menschen mit einem wunderschönen Sternschnuppenregen erfreut. Die beste Beobachtungszeit ist zwischen zwei Uhr und der Morgendämmerung, wenn es keine mondhelle Nacht ist. Bei Vollmond lassen sich weniger Sterne beobachten, denn das helle Mondlicht überstrahlt die kleineren Himmelskörper. Doch ist eine klare Vollmondnacht kein Grund zum Schlafengehen!
Aus dem Tagebuch eines Skippers
„An einem späten Sommerabend im September kam das Schiff nach dem Trockenfallen mit der nächsten Flut wieder flott. Wir setzten bei der Schleuse von Den Oever über ins Ijsselmeer. Dort gingen wir vor Anker. Es war eine friedvolle, windstille und sternenklare Nacht. Das Ijsselmeer war so ruhig und glatt, dass wir das Spiegelbild des Sternenhimmels im Wasser sahen. Ein wundervolle und unvergessliche Erfahrung!“
Grote Beer
Kein Astronom? Den Großen Bär kennt jeder. Es ist das bekannteste Sternbild am Nachthimmel. Sieben helle Sterne bilden den als Großen Wagen bekannten Teil des Sternbildes. Früher, noch im vergangenen Jahrhundert konnte man mit dieser Sternkonstellation Polaris, den Polarstern, finden. Der steht nah am Nordpol am Himmel, so wussten die Seeleute bei ihrer Navigation, wo Norden ist.
Sehr bekannt ist auch der Klipper Grote Beer. Dieses auffällige weiße Schiff mit drei gelben Masten gehört zu den größten Schiffen der Flotte. Auf dem großen Deck kann man nachts wunderbar allein oder zusammen nach dem Großen Bären suchen. Und dem Kleinen…