Verschwundene Insel
Im 15. Jahrhundert gab es angeblich eine gewisse Insel De Kreupel, hinter der Schiffe Schutz vor Stürmen suchten. Allerdings verschwand die Insel nach zahlreichen schweren Stürmen unter Wasser und wurde statt Schutzwall zu einer gefährlichen Untiefe, auf der Schiffe keinesfalls stranden wollten. Jahrhunderte später, in 2003, kam der Beschluss, die Untiefe mit drei Millionen Quadratmetern Sand, ausgebaggert aus der Fahrrinne Amsterdam-Lemmer, aufzufüllen. Nach getaner Arbeit lag im Ijsselmeer wieder eine Insel aus 70 Hektar Sand, umgeben von Deichen gegen Erosion.
Treffpunkt für seltene Vogelarten
Für Vögel ein Traumdomizil zum Brüten. Besonders Bodenbrüter profitieren von der menschenleeren Insel; an den Sandstränden am Festland werden diese oft verschreckt. Insgesamt trifft man dort jährlich ungefähr 150 verschiedene Vogelarten, viele nutzen De Kreupel zur Übernachtung oder als Überwinterungsgebiet.
Tägliches Konzertprogramm
Nach anfänglich schlechten Brutergebnissen geht es aufwärts mit der Aufzucht von jungen Seeschwalben. Auf De Kreupel findet man die größte Fluss-Seeschwalbenkolonie von Nordwest-Europa. Seeschwalben im Anflug erkennt bereits von weitem am zischenden Geräusch, Teich- und Rauhautfledermäuse statten der Insel regelmäßig einen Picknickbesuch ab. Auch seltene Arten wie die Zwergmöwe oder die Spießente trifft man dort an.
Birdwatching für Bootsmänner
Für (Hobby-) Ornithologen gibt es einen Bootsanleger. Der Zugang zur Vogelinsel ist für Menschen verboten, aber vom Schiff aus gibt es genug zu sehen und vor allem zu hören. Ab und zu schaut sich auch ein Seehund das Vogelspektakel an, wenn er aus Versehen die Schleuse ins Ijsselmeer genommen hat.