Jurgen Boonen – Skipper von der Rea-Klif

Jurgen Boonen (Rea-Klif) - Jurgen Boonen – Skipper von der Rea-Klif

„Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals zur See fahren würde – aber der Wind hatte andere Pläne.“

Mit 17 Jahren kaufte Jurgens Vater ein Charterschiff. Jurgen selbst schlug zunächst eine andere Richtung ein: Er studierte Sozialwissenschaften und arbeitete anschließend als Lehrer in Amsterdam und Haarlem. „Ein wunderbarer Beruf, um jungen Menschen das gesellschaftliche Miteinander näherzubringen.“ Gleichzeitig organisierte er zwei- bis dreimal im Jahr Segeltörns mit Freunden und Bekannten auf der Moeke Zorn. Um im Notfall seinen Vater vertreten zu können, machte er schließlich den Segelschein – und infizierte sich mit dem Segelvirus.

Ein freies Leben, jeden Tag draußen, vom Wind getragen, der Natur ausgesetzt – das war’s. Er kündigte seinen Lehrerjob, heuerte in Muiden als Matrose an und war zwei Jahre später bereits Vertretungsskipper auf der Pelikaan. Heute steht er am Ruder seines eigenen Schiffs: der Rea-Klif.

Leben im Rhythmus der Jahreszeiten

„Im Sommer viel arbeiten, im Winter die Freiheit genießen – das liegt mir.“ Für Jurgen ist das Leben als Skipper mehr als nur reines Segeln. Es bedeutet, Menschen glücklich zu machen, spontan schnelle Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu tragen. Es bedeutet, draußen zu sein. Jeden Tag. Im Einklang mit Wind, Wasser und Wetter.

„Ein Schiff ist eine Mikrogemeinschaft. Man lässt das Festland hinter sich. Das gibt Ruhe und Raum.“ Was ihn beim Segeln besonders berührt: die stille Fortbewegung. Kein Motor, kein Lärm – nur Wind, Wasser und Stille. Und dieser Moment, wenn der Hafen hinter einem liegt und das Land plötzlich ganz weit weg ist.

Das Watt als Spielplatz

„Segeln außerhalb der Fahrwasser, im Rhythmus der Gezeiten … Die Dynamik des Watts bleibt magisch.“ Jurgen fühlt sich auf dem Wattenmeer zu Hause. Aber auch die stillen Ecken auf dem IJsselmeer haben ihren Zauber: Orte fernab der Häfen, weit weg vom Trubel an Land.

An Bord bei Jurgen

„Viele sagen, sie fühlen sich sofort wohl auf der Rea-Klif.“ Ein geräumiges Deck mit gemütlichem Cockpit, schönes Holz, und darunter ein Salon mit mehreren Sitzecken – so kann jeder Gast seinen eigenen Rhythmus leben: kochen, lesen, Musik hören – oder einfach mal nichts tun. „Was ich oft über mich höre, ist, dass ich ruhig bin, gut erklären kann, dass ich Teil der Gruppe werde und gemeinsam mit den Gästen eine schöne Zeit habe. Ich lege regelmäßig Musik für sie auf – sozusagen als segelnder DJ – und manchmal tanzen sie dann an Deck.“ Dieses Miteinander ist für Jurgen das Schönste daran, Gäste an Bord zu haben. „Bei wiederkehrenden Gästen geht es um Wiedererkennen, ums Mitverfolgen des Lebens des anderen. Bei neuen Gästen geht es darum, sie zu begeistern und meine Leidenschaft mit ihnen zu teilen.“

Zwei magische Geschichten

„Ein deutscher Gast erzählte mir einmal, unsere Reise gehöre zu seinen Top 10 Lebensmomenten.“ Das war zu Jurgens Zeit auf der Pelikaan.Stamppot mit Hackbällchen, eine spontane Tanznacht – und eine Gruppe pensionierter Männer, die sich wieder wie Jungs fühlten.

Jurgen erinnert sich: „Kars war mein Matrose. Wir hatten eine Gruppe deutscher Rentner an Bord. Ich verabredete mit einem von ihnen, dass er die anderen zu einem Terrassenbesuch überredet – während ich heimlich das Abendessen vorbereitete. Gemeinsam mit Kars kochte ich Stamppot Andijvie mit Hackbällchen und Speck.
Die Überraschung war gelungen – nach dem Essen legte ich Musik auf und die Herren tanzten wie früher, sogar mit der Schot als improvisierter Tanzstange.
Am letzten Abend ging es nach Medemblik, live Musik, wieder wurde getanzt.“

Die zweite Geschichte spielte sich auf der Rea-Klif ab – in der ruhigen Corona-Zeit. Eine deutsche Familie kam an Bord – Kinder, Enkel, drei Generationen.
Sie gingen trockenfallen bei Vlieland. Eine ruhige Nacht, eine magische Stimmung. Die Gäste waren verzaubert – so etwas hatten sie noch nie erlebt. Seitdem kommen sie alle zwei Jahre wieder, um dieses Gefühl von Magie neu zu erleben. Dankbar. Glücklich. Verbunden. 

Was bleibt?

„Dass sie wieder spüren, wie schön das Leben ist.“ Ruhe. Erholung. Neue Erkenntnisse. Und Erinnerungen, die bleiben. Das ist es, was Jurgen seinen Gästen mitgeben möchte, wenn sie wieder an Land gehen.

Erleben Sie es selbst – und lernen Sie Jurgen und seine Rea-Klif kennen!